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Spezifische Krisenszenarien und Szenario-Analysen
Gold und Silber in Zeiten von Stagflation, Hyperinflation, Deflation und Black-Swan-Events

Gold und Silber spielen seit jeher eine herausragende Rolle im Kontext von Krisen und extremen Wirtschaftsszenarien. In Phasen, in denen Währungen schwanken, Zentralbanken eingreifen oder geopolitische Spannungen die Märkte erschüttern, rücken Edelmetalle als „sichere Häfen“ in den Fokus. Dabei ist jedoch oft zu beobachten, dass sich Gold und Silber keineswegs in jedem Krisenszenario identisch verhalten.
Ob Stagflation, Hyperinflation, Deflation oder unverhoffte Black-Swan-Ereignisse wie Pandemien oder geopolitische Konflikte – die Preisdynamik von Gold und Silber kann sich stark unterscheiden. Dieser Text beleuchtet, wie die beiden Edelmetalle in unterschiedlichen Extremsituationen reagieren und welche Faktoren bei der Analyse besonders wichtig sind.
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Stagflation – Das unliebsame Duo aus stagnierender Wirtschaft und Inflation
Stagflation ist ein ökonomisches Szenario, bei dem sich zwei ungünstige Faktoren verbinden: Die Wirtschaft wächst kaum oder schrumpft sogar (Stagnation), während gleichzeitig die Preise steigen (Inflation). Typische Ursachen können externe Ölpreis-Schocks, politische Instabilitäten oder langfristige Strukturprobleme in einer Volkswirtschaft sein.
Auswirkungen auf Gold
Gold profitiert häufig von Phasen hoher Inflation, da das gelbe Edelmetall im Laufe der Zeit als Wertspeicher gilt. Wenn die Kaufkraft des Papiergelds sinkt und Zinsen real kaum noch Rendite bieten, steigen Investoren verstärkt in Gold ein. Bei Stagflation verstärkt sich dieser Effekt oft, weil die Aussicht auf geringe Wachstumsperspektiven Anleger zusätzlich verunsichert. Gold funktioniert dann als „Versicherung“ gegen den Wertverfall von Währungen und oftmals auch gegen schwächelnde Aktienmärkte.
Auswirkungen auf Silber
Silber profitiert in Inflationsepisoden ebenfalls, da es ähnlich wie Gold als Sachwert betrachtet wird. Allerdings spielt die industrielle Nachfrage bei Silber eine deutlich größere Rolle als bei Gold. In einer Rezession oder Phase von Nullwachstum – wie sie bei Stagflation typisch sein kann – könnten industrielle Abnehmer vorsichtiger agieren, was den Silberpreis dämpfen könnte. Steigt jedoch parallel die Angst vor Geldentwertung, kann das spekulative Kapital, das normalerweise in Gold fließt, teilweise auch Silber stützen. Der Nettoeffekt für Silber hängt also stark von der Tiefe der wirtschaftlichen Probleme sowie vom Ausmaß der Inflationsangst ab.
Fazit zu Stagflation
In einer Stagflation stehen die Vorzeichen für Gold insgesamt besser als für viele andere Anlageklassen. Silber kann ebenso profitieren, jedoch oft etwas volatilere Preisbewegungen aufweisen, da sein Erfolg maßgeblich von der Industrienachfrage abhängt. Trotzdem bleibt Silber in Zeiten hoher Inflation und schwachen Wachstums in der Regel ebenfalls eine Alternative zu reinem Fiat-Geld.
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Hyperinflation – Wenn Papiergeld entwertet wird
Hyperinflation beschreibt eine Situation, in der die Preise in sehr kurzer Zeit exponentiell steigen und das Vertrauen in die Währung rapide schwindet. Historische Beispiele umfassen die Hyperinflation in der Weimarer Republik (1923) oder in Simbabwe (2000er-Jahre).
Auswirkungen auf Gold
In einem Hyperinflationsszenario wächst das Misstrauen in Papiergeld so stark, dass Gold als Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel gefragt ist. Anleger, aber auch Privatpersonen, versuchen, ihre Ersparnisse in etwas „Werthaltiges“ umzutauschen, bevor die Kaufkraft vollends erodiert. Das treibt den Goldpreis oft drastisch in die Höhe, zumal Gold relativ liquide bleibt und nahezu weltweit akzeptiert wird.
Auswirkungen auf Silber
Auch Silber profitiert in einer Hyperinflation, da es ebenso einen intrinsischen Wert hat und historisch vielfach als Zahlungsmittel genutzt wurde. Allerdings ist der Effekt oft etwas geringer als bei Gold, da Silber keinen so hohen Prestige- und Reservestatus besitzt. Nichtsdestotrotz kann Silber in einer extremen Geldentwertungssituation deutlich teurer werden, besonders wenn der Markt Engpässe erlebt.
Fazit zu Hyperinflation
Unter extremen Geldentwertungsphasen können sowohl Gold als auch Silber erheblich an Wert gewinnen. Gold erweist sich in den meisten Fällen als erste Wahl, da es leichter zu transportieren ist (pro Wertmenge) und weltweit etablierter als Notfallreserve gilt. Silber kann jedoch eine ergänzende oder auch eigenständige Rolle spielen, insbesondere wenn es darum geht, Güter des täglichen Bedarfs zu tauschen.

Deflation – Preise im Abwärtstrend
Deflation bedeutet einen allgemeinen Preisrückgang über einen längeren Zeitraum. Unternehmen verdienen weniger, Löhne sinken oft, die Konsumlaune erlahmt, und es entsteht eine Abwärtsspirale.
Auswirkungen auf Gold
In einem deflationären Umfeld ist das Verhalten des Goldes komplexer. Einerseits nimmt bei fallenden Preisen das Vertrauen in die Wirtschaft ab, was Gold als sicheren Hafen attraktiver machen kann. Andererseits steigen in der Regel die realen Zinsen, weil nominale Renditen (z. B. von Staatsanleihen) nicht ebenso stark fallen wie die Inflation. Wenn die Inflation sogar negativ ist, gewinnen Zinspapiere real an Wert. In solchen Situationen verliert Gold, das selbst keine Zinsen abwirft, an Konkurrenzfähigkeit. Erfahrungsgemäß hängt es stark von der Gesamtunsicherheit ab, ob Gold in einer Deflation an Wert gewinnt oder verliert.
Auswirkungen auf Silber
Silber leidet unter Deflation meist stärker als Gold, da die Industrieproduktion in einer schrumpfenden Wirtschaft typischerweise abnimmt. Die Nachfrage nach Silber als Rohstoff sinkt folglich, was den Preis unter Druck setzen kann. Gleichzeitig wird Silber von Investoren zwar auch als Sicherheit angesehen, doch längst nicht in dem Umfang wie Gold. Somit kann die Preisdynamik von Silber in einer Deflation negativ ausfallen, besonders wenn Unternehmen Investitionen zurückfahren und Produktion senken.
Fazit zu Deflation
Der sichere Hafen Gold kann in einer Deflation durch den Faktor Unsicherheit zwar profitieren, leidet jedoch unter den potenziell steigenden realen Zinsen. Silber könnte in einem deflationären Umfeld noch anfälliger sein, weil die industrielle Nachfrage stärker zurückgeht.

Black-Swan-Events: Unerwartete Schocks und Krisen
Der Begriff „Black Swan“ (Schwarzer Schwan) steht für extrem unwahrscheinliche Ereignisse mit gravierenden Folgen. Beispiele sind Pandemien (z. B. COVID-19), geopolitische Konflikte (z. B. plötzliche Kriegsausbrüche), Naturkatastrophen von globaler Dimension oder rasante Finanzmarktkrisen.
Allgemeine Dynamik bei Black-Swan-Events
Panik und Flucht in Sicherheit: Wenn die Märkte in Panik geraten, steigen Investoren vermehrt in Gold ein, da es als „ultimativer“ Krisenschutz gilt. Das führt in der Regel zu einem plötzlichen
Preisanstieg
Volatile Kursbewegungen: Silber reagiert auf solche Ereignisse oft zweigeteilt. Zunächst kann es zu einem Kurssturz kommen, wenn ein Liquiditätsengpass am Markt auftritt und Anleger zwangsläufig Verkäufe tätigen müssen. Später, wenn das akute Liquiditätsbedürfnis gestillt ist, kann Silber dann stark aufholen, insbesondere falls wirtschaftliche Stimuli beschlossen werden (z. B. große Infrastrukturprogramme), die die industrielle Nachfrage beleben.
Fallbeispiel: COVID-19-Pandemie
In den ersten Monaten der COVID-19-Pandemie (Frühjahr 2020) kam es zu dramatischen Ausverkäufen an den Börsen. Gold war zwar gefragt, doch auch hier gab es kurzzeitig Preisdruck, weil einige Investoren zur Deckung von Margin Calls andere Assets verkaufen mussten. Silber, das durch die Industrierelevanz stärker von Konjunkturerwartungen abhängt, brach zeitweilig massiv ein – die Gold-Silber-Ratio schoss auf über 100:1. Erst mit den umfassenden Konjunkturpaketen drehte der Markt, und Silber startete eine rasante Aufholjagd.
Geopolitische Schocks
Bei plötzlichen geopolitischen Auseinandersetzungen (beispielsweise einem Krieg zwischen wichtigen Handelspartnern oder Rohstofflieferanten) könnte der Ölpreis explodieren, Lieferketten zusammenbrechen oder die Inflation stark anziehen. In solchen Fällen wird Gold traditionell stark nachgefragt, da es weder von geopolitischen Grenzen noch von Unternehmensbilanzen abhängt. Silber hingegen wird kurzfristig von der Unsicherheit getroffen, wenn Industriebetriebe ihre Produktion drosseln. Sollte sich die Krise jedoch hinziehen und die Notenbanken massiv Geld in die Wirtschaft pumpen, so kann Silber später im Zuge von Stimulusmaßnahmen wieder profitieren.

Lehren für die Preisdynamik in Extremsituationen
Gold als stabilisierender Anker
In nahezu allen Szenarien (Stagflation, Hyperinflation, Deflation, Black-Swan-Ereignisse) hat Gold eine historische Funktion als sicherer Hafen. Gerade wenn das Vertrauen in die Währungen erodiert, kann Gold stark zulegen.
Silber mit „Hebelwirkung“
Silber wird stärker von der Industriekonjunktur getrieben und reagiert deshalb meist volatiler. Ein plötzlicher Konjunktureinbruch drückt den Silberpreis stärker als den von Gold. Bei wirtschaftlicher Erholung oder in Hochinflationsphasen kann es jedoch überproportional steigen.
Zeitliche Verzögerungen
In Krisen kann es zunächst zu Abverkäufen beider Edelmetalle kommen, wenn Anleger Liquidität benötigen. Später setzt häufig eine Flucht in Sachwerte (speziell Gold) ein, wobei Silber oft mit Verzögerung profitiert.
Multiplikatoreffekte durch Geldpolitik
Die Geldpolitik von Zentralbanken spielt eine Schlüsselrolle. Null- oder Negativzinsen machen Gold attraktiver, weil der „verpasste“ Zins bei Gold kaum noch eine Rolle spielt. Gleichzeitig kann massives Gelddrucken zu Inflationsängsten führen, was beiden Edelmetallen auf lange Sicht nützt.
Zusammenfassung und Ausblick
Edelmetalle, insbesondere Gold und Silber, stehen in Krisenzeiten regelmäßig im Rampenlicht. Obwohl sie gemeinhin als „Krisenschutz“ gelten, zeigen sie in den unterschiedlichen Szenarien – Stagflation, Hyperinflation, Deflation oder Black-Swan-Ereignissen – jeweils teils sehr unterschiedliche Preisbewegungen. Gold profitiert von einer langen Geschichte als Wertspeicher und Reservewährung, während Silber in Abhängigkeit von konjunkturellen und industriellen Faktoren stärkere Schwankungen aufweist.
- Gold kann in Zeiten hoher Inflation und niedrigem Wachstum zulegen; Silber hinkt manchmal zunächst hinterher, kann jedoch aufgrund seiner Eigenschaft als Sachwert ebenfalls profitieren.
- Beide Edelmetalle steigen deutlich, da das Vertrauen in Fiat-Geld rapide schrumpft. Gold hat jedoch meist einen stärkeren Ruf und gewinnt daher oft mehr.
- Gold profitiert teils vom Sicherheitsbedürfnis, leidet aber unter steigenden realen Zinsen. Silber gerät stärker unter Druck, weil die industrielle Nachfrage sinkt.
- Zunächst gibt es oft Liquiditätsabflüsse auch bei Gold und Silber. Später setzen Fluchtbewegungen in Gold ein, während Silber durch seine industrielle Komponente volatil reagiert.