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Goldpreis und Erdölpreis: Welchen Zusammenhang gibt es?
Gold und Erdöl spielen eine zentrale Rolle in der globalen Wirtschaft und werden oft als Indikatoren für wirtschaftliche Stabilität und Unsicherheit betrachtet. Während Gold seit Jahrhunderten als sicherer Hafen und Wertspeicher fungiert, ist Erdöl das Rückgrat der modernen Industrie und Energieversorgung. Die Preise dieser beiden Rohstoffe sind nicht nur ein Spiegelbild von Angebot und Nachfrage, sondern auch stark von geopolitischen Ereignissen, makroökonomischen Entwicklungen und Marktstimmungen beeinflusst.
Ein wesentlicher Aspekt der Analyse von Gold- und Erdölpreisen ist ihre Beziehung zueinander und die gemeinsamen Einflussfaktoren. Historisch gesehen gibt es Phasen, in denen die Preise von Gold und Erdöl parallel zueinander verlaufen, oft ausgelöst durch gemeinsame wirtschaftliche oder politische Ereignisse. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder geopolitischer Spannungen tendieren beide Rohstoffe dazu, im Preis zu steigen, da Investoren in Gold als sicheren Hafen flüchten und die Risiken für die Erdölversorgung zunehmen.
Zudem können Inflationsängste und Währungsschwankungen die Preise von Gold und Erdöl beeinflussen. Da beide Rohstoffe in US-Dollar gehandelt werden, können Wechselkursschwankungen und die Geldpolitik der US-Notenbank erhebliche Auswirkungen auf ihre Preise haben. Darüber hinaus spielt die globale Nachfrage eine entscheidende Rolle, wobei das Wirtschaftswachstum in großen Volkswirtschaften wie den USA, China und der Europäischen Union maßgeblich zur Preisbildung beiträgt.
Erdölpreis und Goldpreis im Entwicklungsvergleich in % in US-Dollar
Jahr | Erdölpreis | Goldpreis |
---|---|---|
2010 | 29,51 % | 29,5 % |
2011 | 40,41 % | 10,1 % |
2012 | 0 % | 7 % |
2013 | -1,80 % | -28,3 % |
2014 | -10,7 % | -1,5 % |
2015 | -46,94 % | -10,4 % |
2016 | -15,38 % | 9,1 % |
2017 | 22,73 % | 13,6 % |
2018 | 31,48 % | -2,1 % |
2019 | −9,86 % | 18,9 % |
2020 | −34,38 % | 24,6 % |
2021 | 66,67 % | 3,5 % |
2022 | 41,43 % | -0,3 % |
2023 | -19,19 % | 12,8 % |
Definition und Eigenschaften von Gold und Erdöl
Gold ist ein chemisches Element mit dem Symbol Au und der Ordnungszahl 79. Es ist ein gelbes, dichtes, weiches, formbares und duktiles Metall, das in reiner Form in der Natur vorkommt. Gold hat seit Jahrtausenden eine besondere Bedeutung für die Menschheit, sei es als Währung, Wertaufbewahrungsmittel oder Goldschmuck. Es wird in verschiedenen Industrien verwendet, insbesondere in der Elektronik und Zahnmedizin, aufgrund seiner hervorragenden Leitfähigkeit und Korrosionsbeständigkeit. Die Begrenztheit des Angebots, die Beständigkeit gegen Korrosion und die historische Bedeutung als Währung machen Gold zu einem begehrten Anlageobjekt und zu einem sicheren Hafen in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit.
Erdöl, auch als Rohöl bezeichnet, ist ein fossiler Brennstoff, der hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen besteht. Es ist ein dunkelbraunes bis schwarzes, viskoses Flüssigkeitsgemisch, das in der Erdkruste vorkommt. Erdöl bildet die Basis für viele Energiequellen und Produkte, darunter Benzin, Diesel, Heizöl, Kerosin, und eine Vielzahl von petrochemischen Produkten wie Kunststoffe, Düngemittel und Medikamente. Die Bedeutung von Erdöl für die globale Wirtschaft kann kaum überschätzt werden, da es das Rückgrat der modernen Industrie und Energieversorgung bildet. Die Preisbildung bei Erdöl ist stark von geopolitischen Faktoren, Fördermengen der OPEC-Staaten, Lagerbeständen und globalen wirtschaftlichen Entwicklungen beeinflusst.
Historische Perspektiven auf Gold- und Erdölpreise
Die Preise von Gold und Erdöl haben im Laufe der Geschichte erhebliche Schwankungen erfahren, die durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst wurden.
Gold
Über Jahrhunderte hinweg wurde Gold als universelles Zahlungsmittel und Wertaufbewahrungsmittel geschätzt. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert, während der Goldstandard-Ära, war der Goldpreis weitgehend stabil, da viele Länder ihre Währungen an den Goldwert banden. Dies änderte sich 1971, als die USA den Goldstandard aufhoben, was zu erheblichen Preisschwankungen führte. Seitdem ist der Goldpreis stark von makroökonomischen Faktoren, Inflationserwartungen, Zentralbankpolitik und geopolitischen Unsicherheiten beeinflusst. Die Finanzkrise 2008 und die COVID-19-Pandemie sind Beispiele für Ereignisse, die den Goldpreis in die Höhe trieben, da Investoren Sicherheit in diesem Edelmetall suchten.
Erdöl
Der Erdölpreis hat eine ebenso bewegte Geschichte. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Nachfrage nach Erdöl rasant, was zur Bildung der Organisation der Erdöl exportierenden Länder (OPEC) im Jahr 1960 führte. Die OPEC hat seitdem einen großen Einfluss auf die Erdölpreise, indem sie die Fördermengen reguliert. Die Ölkrisen der 1970er Jahre, verursacht durch politische Spannungen im Nahen Osten, führten zu drastischen Preisanstiegen und zeigten die Verwundbarkeit der Weltwirtschaft gegenüber Schwankungen im Erdölangebot. In den letzten Jahrzehnten haben Faktoren wie der Aufstieg der Schieferölproduktion in den USA, geopolitische Konflikte, wirtschaftliche Abschwünge und pandemiebedingte Nachfragerückgänge zu erheblichen Schwankungen in den Erdölpreisen geführt.
Tägliche Fördermenge von Erdöl weltweit
100 Millionen Barrel Erdöl pro Tag (Stand 2023)
Faktoren, die Gold- und Erdölpreise beeinflussen
Das Angebot von Gold wird hauptsächlich durch die Produktion aus Bergwerken und das Recycling von Altgold bestimmt. Große Förderländer wie China, Australien und Russland spielen hierbei eine zentrale Rolle. Die Nachfrage nach Gold kommt aus verschiedenen Sektoren: Schmuckindustrie, industrielle Anwendungen, Zentralbanken und Investoren. Insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten steigt die Nachfrage nach Gold als sicherer Hafen.
Das Angebot an Erdöl wird von der Produktion in erdölfördernden Ländern, Lagerbeständen und den Fördermengen der OPEC-Staaten beeinflusst. Die Nachfrage nach Erdöl wird hauptsächlich durch den Energieverbrauch der Industrie, den Transportsektor und private Haushalte bestimmt. Wirtschaftliches Wachstum in großen Volkswirtschaften wie den USA, China und Indien führt zu einer erhöhten Nachfrage, während wirtschaftliche Abschwünge oder technologische Fortschritte im Bereich erneuerbarer Energien die Nachfrage senken können.
Geopolitische Ereignisse und Konflikte
Geopolitische Spannungen und Konflikte führen oft zu einem Anstieg der Goldpreise, da Investoren in unsicheren Zeiten in sichere Anlagen flüchten. Ereignisse wie Kriege, Terroranschläge oder politische Instabilität in wichtigen Regionen können das Vertrauen in traditionelle Währungen erschüttern und die Nachfrage nach Gold erhöhen.
Erdölpreise sind besonders empfindlich gegenüber geopolitischen Ereignissen, da viele der größten Erdölproduzenten in politisch instabilen Regionen liegen. Konflikte im Nahen Osten, Sanktionen gegen erdölfördernde Länder oder Sabotageakte gegen Öl-Infrastruktur können zu Versorgungsausfällen und Preissprüngen führen. Die Ölkrisen der 1970er Jahre sind historische Beispiele für die Auswirkungen geopolitischer Spannungen auf die Erdölpreise.
Makroökonomische Entwicklungen
Makroökonomische Indikatoren wie das Wirtschaftswachstum, Arbeitslosenraten und Zentralbankpolitiken beeinflussen den Goldpreis. In Phasen wirtschaftlicher Expansion sinkt die Nachfrage nach Gold tendenziell, während in Rezessionsphasen oder bei Anzeichen einer wirtschaftlichen Abschwächung die Nachfrage nach Gold als Absicherung steigt.
Das weltweite Wirtschaftswachstum beeinflusst direkt die Nachfrage nach Erdöl. In Wachstumsphasen steigt die Nachfrage nach Energie, was die Erdölpreise anhebt. Umgekehrt führt eine wirtschaftliche Abschwächung zu einem Nachfragerückgang und fallenden Preisen. Politiken zur Förderung erneuerbarer Energien und zur Reduktion von CO2-Emissionen können ebenfalls die langfristige Nachfrage nach Erdöl beeinflussen.
Inflationsängste und Währungsstabilität
Gold wird oft als Schutz vor Inflation betrachtet. Wenn die Inflation steigt, verliert Papiergeld an Wert, während Gold seinen Wert behält oder sogar steigert. Zentralbankpolitiken, die die Geldmenge erhöhen, können ebenfalls zu Inflationsängsten und einer steigenden Nachfrage nach Gold führen. Die Stabilität von Währungen, insbesondere des US-Dollars, hat ebenfalls einen großen Einfluss auf den Goldpreis, da Gold in US-Dollar gehandelt wird.
Die Preise für Erdöl werden ebenfalls von Inflation und Währungsstabilität beeinflusst. Ein starker US-Dollar macht Erdöl für Käufer, die andere Währungen verwenden, teurer, was die Nachfrage senken kann. Umgekehrt kann ein schwacher US-Dollar die Erdölnachfrage ankurbeln. Inflation kann die Produktionskosten für Erdöl erhöhen, was sich in den Preisen niederschlägt.
Tägliche Fördermenge von Gold weltweit
9.800 Kilogramm Gold pro Tag (Stand 2023)
Ankaufswert der durchschnittlichen Goldförderung pro Tag
Goldförderung in Kilogramm pro Tag | Ankaufspreis in Euro | |
---|---|---|
9.800 Kilogramm | 717.262.000,00 € |
Zusammenhang zwischen Gold- und Erdölpreisen
Historisch gesehen haben die Preise von Gold und Erdöl Phasen der Korrelation aufgewiesen, in denen sie parallel verlaufen sind. Diese Korrelation resultiert oft aus gemeinsamen wirtschaftlichen und geopolitischen Einflussfaktoren. Zum Beispiel neigen beide Rohstoffe dazu, in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder geopolitischer Spannungen im Preis zu steigen. Allerdings ist diese Korrelation nicht immer konstant und kann sich je nach den vorherrschenden Marktbedingungen und spezifischen Ereignissen ändern. Untersuchungen zeigen, dass die Preisbewegungen von Gold und Erdöl in bestimmten Zeiträumen, wie etwa während großer Finanzkrisen oder geopolitischer Spannungen, eng miteinander verbunden sind, während sie in stabileren Zeiten unabhängig voneinander verlaufen können.
Gemeinsame Einflussfaktoren in Krisenzeiten
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit suchen Investoren nach sicheren Anlagen. Gold wird oft als sicherer Hafen betrachtet, was seine Nachfrage und somit seinen Preis steigen lässt. Gleichzeitig können wirtschaftliche Unsicherheiten die Erdölpreise erhöhen, da sie die Befürchtungen über die Versorgungssicherheit verstärken und die Produktionskosten aufgrund von Währungsschwankungen und Inflation steigen lassen.
Geopolitische Ereignisse wie Kriege, Terroranschläge oder politische Instabilität in erdölproduzierenden Regionen können zu einem Anstieg der Preise sowohl für Erdöl als auch für Gold führen. Erdölpreise steigen oft aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Versorgungssicherheit, während Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten an Attraktivität gewinnt.
Inflationsängste und die Stabilität von Währungen, insbesondere des US-Dollars, beeinflussen beide Rohstoffe. Wenn die Inflationserwartungen steigen, neigen Investoren dazu, Gold zu kaufen, um ihre Vermögen zu schützen. Ein schwacher US-Dollar kann zudem die Erdölpreise erhöhen, da Erdöl in US-Dollar gehandelt wird und ein schwächerer Dollar das Öl für Käufer in anderen Währungen günstiger macht.