MO - FR 10 - 18 UHR
Hotline 040 64539254

Gold aus Elektroschrott

Wieso finden sich Edelmetalle im E-Schrott?

Der Elektroschrott, auch bekannt als Elektronikschrott oder E-Schrott, stellt eine wachsende Herausforderung für die moderne Gesellschaft dar. Mit der zunehmenden Verbreitung von Elektronikgeräten in unserem Alltag steigt auch die Menge an ausgedienten elektronischen Produkten, die entsorgt oder recycelt werden müssen. Doch hinter der scheinbaren Obsoleszenz verbirgt sich ein wertvolles Potenzial – Edelmetalle. 

Elektroschrott enthält eine Vielzahl von wertvollen Edelmetallen wie Gold, Silber, Platin und Palladium, die in den elektronischen Bauteilen enthalten sind. Diese Edelmetalle sind nicht nur wertvoll, sondern auch knappe Ressourcen, die effizient recycelt und wiederverwendet werden können. In diesem Sinne ist die richtige Entsorgung und das Recycling von Elektroschrott nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus ökonomischer Perspektive von großer Bedeutung. In diesem Text werden wir uns näher mit der Bedeutung von Edelmetallen im Elektroschrott befassen und die verschiedenen Aspekte des Recyclings und der Rückgewinnung dieser wertvollen Rohstoffe beleuchten.

Wieso sind Edelmetalle in Elektronikschrott?

Edelmetalle werden in elektronischen Bauteilen aus verschiedenen Gründen verbaut. Einer der Hauptgründe ist ihre ausgezeichnete Leitfähigkeit für Elektrizität. Metalle wie Gold und Silber ermöglichen eine zuverlässige und effiziente Übertragung von elektrischem Strom durch elektronische Schaltkreise. Sie werden daher oft für Kontakte, Leiterbahnen und Verbindungen in elektronischen Bauteilen verwendet.

Ein weiterer wichtiger Vorteil von Edelmetallen ist ihre hohe Korrosionsbeständigkeit. Sie reagieren kaum mit der Umgebungsluft oder anderen Substanzen, was sie ideal für den Einsatz in Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit oder aggressiven Chemikalien macht. Dies trägt zur Langlebigkeit und Stabilität elektronischer Geräte bei.

Die Zuverlässigkeit elektronischer Bauteile wird ebenfalls durch die Verwendung von Edelmetallen verbessert. Im Gegensatz zu anderen Metallen behalten Edelmetalle ihre Eigenschaften über lange Zeiträume bei und tragen somit zur Langzeitstabilität von Elektronikkomponenten bei.

Ein weiterer Aspekt ist der geringe Kontaktwiderstand von Edelmetallen, der eine gute elektrische Verbindung gewährleistet. Dies ist besonders wichtig für Bauteile wie Schalter, Steckverbinder und Kontakte, die eine zuverlässige elektrische Verbindung sicherstellen müssen.

Darüber hinaus haben einige Edelmetalle, wie Gold und Platin, hohe Schmelzpunkte, was sie auch unter extremen Temperaturen stabil macht. Dies ist wichtig für Anwendungen, bei denen die Elektronikbauteile hohen Temperaturen ausgesetzt sind.

Recycling von Elektroschrott

Die Trennung von Edelmetallen und Elektroschrott erfolgt in mehreren Schritten, die sich auf mechanische, chemische und thermische Verfahren stützen.

Zunächst wird der Elektroschrott mechanisch zerkleinert, um die Bauteile in kleinere Teile zu zerlegen. Dies kann durch Schreddern, Mahlen oder andere Aufbereitungsverfahren geschehen.

Nach der Zerkleinerung werden die verschiedenen Materialien im Elektroschrott sortiert. Dies kann manuell oder automatisiert erfolgen. Manuelle Sortierverfahren umfassen die visuelle Identifikation und Trennung verschiedener Materialien durch geschulte Arbeiter. Automatisierte Sortiersysteme nutzen Techniken wie Magnetismus, Wirbelstromtrennung oder optische Sensoren, um verschiedene Metalle zu erkennen und auszusortieren.

Anschließend werden die Edelmetalle aus dem Elektroschrott extrahiert. Dies kann durch chemische Lösungsmittel-Extraktion, Pyrometallurgie oder Hydrometallurgie erfolgen. Chemische Lösungsmittel-Extraktion nutzt spezifische Lösungsmittel, um die Edelmetalle aus dem Elektroschrott zu extrahieren. Bei der Pyrometallurgie werden hohe Temperaturen verwendet, um die Metalle zu trennen, während die Hydrometallurgie Wasser und Säuren verwendet, um die Metalle zu lösen und zu trennen.

Nach der Extraktion werden die Edelmetalle raffiniert, um Verunreinigungen zu entfernen und ihre Reinheit zu erhöhen. Dies kann durch Elektrolyse, Destillation oder andere Raffinationsverfahren erfolgen.

Schließlich werden die raffinierten Edelmetalle aufbereitet und für den Weiterverkauf oder die Wiederverwendung vorbereitet. Dies kann Schmelzen, Gießen, Walzen oder andere Verarbeitungsschritte umfassen, je nach den Anforderungen der Endanwendung.

Umweltbelastungen durch Elektroschrott?

Es gibt mehrere Gründe, warum Elektroschrott eine negative Auswirkung auf die Umwelt haben kann.

Erstens enthalten elektronische Geräte oft giftige oder schädliche Materialien wie Blei, Quecksilber, Cadmium und bestimmte Flammschutzmittel. Wenn diese Materialien unsachgemäß entsorgt werden, können sie Boden, Wasser und Luft verschmutzen und die Umwelt sowie die menschliche Gesundheit gefährden.

Zweitens führt die Entsorgung von Elektroschrott ohne Recycling zur Verschwendung wertvoller Ressourcen. Elektronische Geräte enthalten wertvolle Rohstoffe wie Metalle (einschließlich Edelmetalle), Kunststoffe und seltene Erden. Wenn Elektroschrott nicht recycelt wird, gehen diese Ressourcen verloren und tragen zur Erschöpfung natürlicher Ressourcen bei.

Darüber hinaus erfordert die Herstellung elektronischer Geräte große Mengen an Energie und Wasser sowie den Einsatz von chemischen Substanzen. Wenn Elektroschrott nicht recycelt wird und stattdessen deponiert oder verbrannt wird, geht diese investierte Energie verloren. Die Verbrennung von Elektroschrott erzeugt auch schädliche Emissionen und trägt zur Luftverschmutzung bei.

Elektroschrott kann oft in Deponien landen, wo er Platz einnimmt und möglicherweise gefährliche Substanzen freisetzt, wenn die Geräte verrotten oder zerfallen. Die Deponierung von Elektroschrott kann auch zur Kontamination von Grundwasser führen, da giftige Substanzen in den Boden eindringen können.