Silber-Verarbeitungsprozesse und Verwendungen

Silber reagiert nicht leicht mit anderen Stoffen, was es zu einem guten industriellen Katalysator macht.  Es wird häufig zur Herstellung von industriellen Alkoholen und Lösungsmitteln, Kunstfasern und Waschmitteln verwendet.  Es ist von entscheidender Bedeutung für die Herstellung von Düngemitteln und Fungiziden für die Landwirtschaft.

Obwohl Silber relativ knapp ist, ist es das reichhaltigste und billigste der Edelmetalle. Geologen schätzen jedoch, dass die weltweit abbaubaren Silberressourcen bei der derzeitigen Nachfrage nur noch zwanzig Jahre reichen werden.

Das heutige Silber stammt aus drei Hauptquellen: Silberbergbau, Silber, das als Nebenprodukt bei der Gewinnung anderer Metalle anfällt, und Silber, das aus gebrauchten Materialien wie altem Schmuck, fotografischen Filmen und Chemikalien recycelt wird.

Silber wird selten in seiner reinen Form, dem so genannten nativen Silber, gefunden. Das größte jemals gefundene Silbernugget wog stolze 2.750  Troy Unzen (1 troy ounce (oz t) = 31.103 g) und wurde in Mexiko entdeckt. Häufiger ist Silber in Mineralerzen wie Argentit, Cerargyrit, Stephanit und Chlorargyrit zu finden.

Selbst diese Erze kommen nur in geringen Mengen vor, und es müssen viele Tonnen Material abgebaut werden, um nur ein paar Unzen Silber zu gewinnen. Mindestens 80 Prozent des weltweiten Silbers werden stattdessen als Nebenprodukt beim Abbau anderer Metalle wie Gold, Kupfer, Blei, Zink und Uran gewonnen.

Weltweit gibt es heute etwa 300 Silberminen im Tagebau und unter Tage. Diese Minen haben in der Regel große Gänge, die den Erzadern folgen. Die Bergleute stecken Sprengstoff in die Löcher, die in das Gestein gebohrt wurden, und sprengen es in kleinere Stücke. Obwohl die Minen belüftet sind, kann die Temperatur des Gesteins tief in der Erde bis zu 45 ºC betragen. Nachdem das Erz gesprengt wurde, werden das Abfallgestein und das Erz gesammelt und zur Verarbeitung an die Oberfläche transportiert.

Für die Gewinnung von Silber aus verschiedenen Erzen gibt es mehrere Methoden. Um eine maximale Effizienz zu erreichen, wird die Methode auf die Art des Erzes abgestimmt. Im 16. Jahrhundert wurden die riesigen Silbervorkommen in der Neuen Welt durch ein Quecksilber-Amalgamationsverfahren abgebaut. Die Spanier benutzten ein Quecksilber-Amalgamierungsverfahren, um das Silber aus den Erzen zu gewinnen, eine Technik, die wegen ihrer extremen Gesundheits- und Umweltrisiken längst überholt ist. Obwohl dies damals ein bedeutender technischer Fortschritt war, wird dieses Verfahren heute nicht mehr angewandt. 

Enthält ein Erz Gold und Silber, wird es mit einer Natriumcyanidlösung behandelt, um beide Metalle aufzulösen. Wenn der Lösung pulverisiertes Zink zugesetzt wird, bilden die Edelmetalle einen Schlamm, der gesammelt und weiter raffiniert wird, um das Gold vom Silber zu trennen. Silberhaltige Bleierze werden durch sogenannte Kupellation gewonnen, ein Verfahren, das bereits 2.500 v. Chr. von den Chaldäern entwickelt wurde. Heute wird beim Kupellationsverfahren das zerkleinerte Erz auf einem porösen Bett aus Knochenasche erhitzt, bis es schmilzt. Das Blei und andere Verunreinigungen werden von der Knochenasche absorbiert, und das geschmolzene Silber wird abgezogen.

Das meiste Silber wird aus Erzen mit dem Schaumflotationsverfahren gewonnen, das Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt wurde. Bei diesem Verfahren wird das zerkleinerte Erz in ein Bad gegeben. Luftblasen werden durch die Mischung geblasen, um das Silber an den oberen Rand des Bades zu befördern, wo es Schaum bildet. Der silberhaltige Schaum wird aus dem Bad abgeschöpft und verhüttet, damit er von anderen Metallen getrennt werden kann.

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